Egal, um welche Art von Marketing es geht, deine Zielgruppe zu kennen, ist das Erfolgskriterium Nummer 1! So nützen dir auch die kreativsten Anzeigen nichts, wenn die Angesprochenen sich nicht für deine Produkte interessieren. Für dein Marketing auf Facebook gibt dir die Plattform verschiedene Targeting-Werkzeuge mit, damit du die richtigen Facebook Zielgruppen erstellen kannst und so deine Anzeigen dort ankommen, wo sie wirken.
In unserem Beitrag erfährst du, was Facebook Targeting ist und welche Möglichkeiten dir das Network an die Hand gibt. Außerdem erklärt der Berliner Shopify Partner und digitale Entrepreneur Luis Huegel, wie du Fehler beim Facebook Marketing vermeidest und stattdessen erfolgreich auf der beliebtesten Social-Media-Plattform der Welt für dein Unternehmen wirbst.
Inhaltsverzeichnis
- Wie erstelle ich Facebook Zielgruppen?
- Was ist Facebook Targeting?
- Was sind Targeting Optionen?
- Wie erstelle ich eine Custom Audience?
- Was ist eine Lookalike Audience auf Facebook?
- Facebook Interessen finden
- Wann soll man Facebook Ads skalieren?
- So vermeidest du die 19 größten Fehler beim Facebook Marketing und Facebook Targeting
Welche Facebook Zielgruppen gibt es?
Du hast die Möglichkeit, aus diesen drei Facebook Smart Audiences zu wählen:
- Core Audiences
- Custom Audiences
- Lookalike Audiences
Wie erstelle ich Facebook Zielgruppen?
Auf Facebook kannst du in nur vier Schritten eine neue Zielgruppe erstellen:
- Lege eine neue Anzeige an.
- Klicke bei der Auswahl einer Zielgruppe auf „Erstelle eine neue Zielgruppe“.
- Trage alle nötigen Informationen zur Zielgruppe ein und tippe das Kästchen oben rechts an.
- Hast du die Kampagnen erstellt oder bearbeitet, so kannst du diese und deine anderen Zielgruppen jetzt im Abschnitt „Zielgruppen“ auswählen.
Welche Zielgruppen hat Facebook?
Im Facebook-Business-Manager kannst du zwischen unterschiedlichen Zielgruppen-Arten wählen: Custom Audience, Lookalike Audience und den von Facebook generierten Zielgruppen. Darauf werden wir später noch genauer eingehen.
Wie finde ich die richtige Facebook Zielgruppe?
Facebook Audience Insights bieten dir eine wertvolle und kostenlose Möglichkeit, deine Zielgruppe zu definieren. Dieses Tool findest du in der Spalte „Plan“ im Navigationsmenü des Werbeanzeigenmanagers. Du hast dort die Möglichkeit, zwischen diesen drei Optionen zu wählen: „Jeder auf Facebook“, „Personen, die mit deiner Seite verbunden sind“ und „Eine Custom Audience“. Diese Vorauswahl kann jederzeit geändert werden.
In diesem Beitrag erfährst du alles rund um die Generation der Millennials!
Jetzt kannst du deine Zielgruppe detailliert analysieren, vergleichen und neben Einstellungen zu Standort, Alter, Geschlecht, Interessen und anderen demografischen Merkmalen identifizieren. Du hast sogar die Möglichkeit, dich über die Vorlieben deiner Zielgruppe und deren Relevanz zu informieren. Analysieren kannst du deine Facebook Audiences zum Beispiel mit Google Analytics, Informationen der Konkurrenz oder bestehenden Kundendaten.
Lesetipp: Damit auch du künftig mit Instagram Geld verdienen kannst, haben wir hier für dich alles Wichtige zusammengefasst.
Wie groß sollte eine Facebook Zielgruppe sein?
Die Frage, wie groß Facebook Audiences sein müssen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Entscheidung sollte mit dem Kampagnenziel übereinstimmen. Möglich sind theoretisch zwischen 20 und satten 20 Millionen Personen pro Zielgruppe. Ab wann Facebook Audiences eher zu groß oder zu klein sind, darauf gehen wir im Kapitel über die 19 größten Fehler beim Facebook Marketing und Facebook Targeting näher ein.
Lesetipp: Sinus Milieus sind ein Weg, die eigene Zielgruppe zu identifizieren und gezielt anzusprechen.
Was ist Facebook Targeting?
Mit der richtigen Zielgruppenansprache bist du auf dem allerbesten Weg, deine Kampagnen auf Erfolgskurs zu bringen und die Menschen mit deiner Werbung zu erreichen, die am wahrscheinlichsten zu interagierenden Käufer:innen werden. Beim Facebook Targeting geht es genau darum. Du hast viele verschiedene Möglichkeiten, um deine Facebook Zielgruppen zu erstellen.
Was sind Targeting Optionen?
Grundsätzlich wählst du aus, welche der drei Facebook Smart Audiences du nutzen möchtest:
- Core Audiences: Zum Facebook Targeting gibst du verschiedene Eigenschaften an, die deine Zielgruppe ausmachen.
- Custom Audiences: Du erstellst Zielgruppen aufgrund von Kontaktdaten, die du bereits gesammelt hast, z.B. über E-Mail-Listen.
- Lookalike Audiences: Du sprichst Menschen an, die noch nicht mit deinem Unternehmen in Kontakt gekommen sind, aber deren Eigenschaften den deiner bestehenden Kundschaft ähneln.
Die erste Option des Facebook Targeting ist vor allem für Neulinge relevant, da diese noch keine Daten besitzen, mit denen sie intelligente Facebook Zielgruppen erstellen können. Bei einer Core Audience richtet sich deine Anzeigenschaltung nach bestimmten Kriterien, die du zuvor ausgewählt hast.
Lesetipp: In diesem Beitrag erklären wir dir alles rund ums Thema Facebook Anzeigen und verraten dir, was du für eine erfolgreiche Kampagne wissen musst.
Du kannst Regeln für die folgenden Eigenschaften festlegen:
- Demografie (Alter, Geschlecht, Standort, usw.)
- Interessen (Essen, Unterhaltung, Technologie, usw.)
- Verhalten (Gerätenutzung, finanzielle Aspekte, Fortbewegungsmittel, usw.)
- Verbindung mit deiner Seite (Gefällt mir-Angaben, Event-Besuche, App-Nutzer, usw.)
Bist du schon länger im Business und hast bereits Daten gesammelt, um eine Custom oder Lookalike Audience anzulegen, kannst du diese mit den eben genannten Eigenschaften weiter eingrenzen.
Wie erstelle ich eine Custom Audience?
Dadurch, dass du dich bei Custom Audiences an Personen richtest, die schon einmal mit deinem Unternehmen interagiert haben, erreichst du damit genau diejenigen, die nachweislich Interesse an deinem Angebot gezeigt haben. Dazu zählen beispielsweise Besucher:innen deiner Website, App-User, Abonnent:innen deiner Mailingliste oder Kontakte aus deinem CRM-System.
Was ist eine Custom Audience auf Facebook?
Auf Facebook ist eine Custom Audience eine Targeting Option für Werbeanzeigen, bei der eine Zielgruppe aus Nutzer:innen der Social-Media-Plattform aufgebaut werden soll. Mithilfe der oben beschriebenen Quellen (z. B. Website-Traffic oder auch Interaktionen auf Facebook) kannst du deine Custom Audience erstellen. Pro Werbekonto sind in diesem sozialen Netzwerk 500 solcher Custom Audiences möglich.
Was ist eine Smart Audience bei Facebook?
Smart Audience ist ein Synonym für Custom Audience. Das sind also die Menschen, die in irgendeiner Weise schon einmal mit deinem Unternehmen interagiert haben, z.B. indem sie einen Beitrag bei Facebook geliket oder deine Webseite besucht haben. Du kannst dir Smart bzw. Custom Audiences bauen, um dich noch einmal mit diesen Menschen zu verbinden.
Möchtest du das Wachstum deines Unternehmens fördern, kannst du anhand deiner Custom Audience eine Lookalike Audience erstellen.
Was ist eine Lookalike Audience auf Facebook?
Lookalike Audiences sind eine Art Kopie von Custom Audiences. Durch sie kannst du Personen ansprechen, die deiner Kundschaft und Interessent:innen ähnlich sind.
Angenommen, dein Shop würde häufig von Männern um die 40 besucht werden, die gerne heimwerken. Mit einer Lookalike Audience könntest du Facebook dazu anweisen, weitere handwerklich interessierte Herren dieser Altersklasse zu erreichen. So kannst du ganz bequem neue Kundschaft akquirieren.
Was ist eine Lookalike Kampagne?
Im Facebook-Werbeanzeigenmanager kannst du die Lookalike Audiences erstellen. Dazu werden Zielgruppen mit ähnlichen demografischen Merkmalen oder Interessen wie die der Source Audience (der Custom Audience) erstellt. Auf diese Weise können die Anzeigen Personen erreichen, die noch nicht mit dem Unternehmen interagiert haben, sich aber möglicherweise für das Angebot interessieren.
Die Zielgruppengröße von Lookalike Audiences kann unterschiedlich definiert werden. Je kleiner die Audience, desto ähnlicher ist die Zielgruppe der Source Audience. Je größer die Zielgruppe, desto größer die Reichweite. Es ist wichtig, einen gesunden Mittelweg basierend auf den Bedürfnissen zu finden.
Wie erstelle ich eine Lookalike Audience?
Um eine Lookalike Audience zu erstellen, gehst du folgendermaßen vor:
- Gehe zu "Zielgruppen" und öffne das Dropdown-Menü "Zielgruppe erstellen"
- Wähle dort "Lookalike Audience" und deine Quelle (z.B. Custom Audience). Ziehe hierfür eine Gruppe aus 1.000 bis 50.000 Kund:innen in Betracht, die auf Transaktionswert, Laufzeitwert, Interaktion oder Gesamtauftragsvolumen basiert.
- Wähle ein oder mehrere Länder aus
- Lege mit dem Schieberegler deine gewünschte Zielgruppengröße fest und klicke auf "Zielgruppe erstellen"
Wenn du das geschafft hast, kann es zwischen 6 und 24 Stunden dauern, bis deine Lookalike Audience erstellt ist. Sie wird sich alle 3 bis 7 Tage aktualisieren, solange du deine Werbeanzeigen weiterhin aktiv danach ausrichtest.
Lesetipp: Erfahre, wie du mit einer Persona kundenzentrierte Maßnahmen entwickelst und so deine Verkäufe ankurbelst.
Facebook Interessen finden
Für Interessen-Targeting verwendet Facebook die Daten, die es über seine Mitglieder sammelt. Jedes Mal, wenn Nutzer:innen ihre Facebook-Konten aufrufen, einen Beitrag mit „Gefällt mir“ markieren oder kommentieren, wenn sie eine Nachricht über Facebook Messenger oder WhatsApp senden, übermitteln sie Informationen, die Facebook helfen, sie besser kennenzulernen. Diese Informationen gleicht Facebook dann mit dem von dir vorher definierten Zielgruppen-Profil ab.
Welche Interessen gibt es bei Facebook?
Wie wir nun wissen, entscheidet Facebook aufgrund des Verhaltens seiner User:innen, was sie interessiert und was nicht. Die Daten nimmt die Social-Media-Plattform beispielsweise aus:
- Seiten, die die Nutzer:innen geliket haben
- Interaktionen mit Beiträgen in deren Feed
- Aktivitäten auf anderen Meta-Plattformen, wie WhatsApp
- Mit dem Unternehmen geteilte Informationen (z. B. über Treueprogramme)
- Andere Online-Aktivitäten (z. B. besuchte Websites, App-Installationen, Produktkäufe – dies erfordert jedoch die Verwendung des Facebook-Pixels)
- Standortdaten (z. B. über Internetverbindung, GPS und Ortungsdienste)
Wann soll man Facebook Ads skalieren?
Um das Budget einer Kampagne oder Zielgruppe vertikal zu skalieren, wird oft die 25-3-Regel herangezogen. Nach dieser Regel soll das Tagesbudget einer Facebook Audience um bis zu 25 % erhöht werden. Auf diese Weise wird der „Druck“ auf den Facebook-Algorithmus verringert, für den gleichen niedrigen Preis mehr Auktionen auf einmal gewinnen zu müssen. Die Zahl drei in der Regel steht dafür, dass man dem Algorithmus etwa drei Tage Zeit geben sollte, damit er sich wieder auf einem höheren Level einpendeln kann.
Neben der vertikalen Skalierung durch Erhöhung des Budgets gibt es eine zweite Möglichkeit: Du kannst deine Kampagne horizontal skalieren, indem du ihr eine neue Zielgruppe hinzufügst. Du kannst beispielsweise mit einer größeren Lookalike Audience aus deiner bestehenden Zielgruppe arbeiten (von 1% auf 2% etc.) oder eine komplett neue erstellen und diese der Kampagne hinzufügen. Denke jedoch immer daran, dass größere Lookalike Audiences voneinander ausgeschlossen werden sollten, um Überschneidungen und damit verbundene Auslieferungsprobleme zu vermeiden.
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Wir halten fest: Die Möglichkeiten eine Facebook Zielgruppe zu erstellen sind vielfältig. Damit du nicht den Faden verlierst, kommt jetzt unser Gastredner Luis Huegel zu Wort und erklärt dir, welche Fehler du beim Facebook Marketing nicht machen solltest und wie du sie verhinderst.
So vermeidest du die 19 größten Fehler beim Facebook Marketing und Facebook Targeting
Mit dem Facebook Marketing verhält es sich wie mit vielen Dingen, wenn man ein Unternehmen gründen möchte – man probiert, verbessert sich und beginnt dann wieder von vorne. In den letzten Jahren habe ich viele Fehler selbst gemacht und auch sehr viele Kund:innen betreut, die gerade erst mit dem Facebook Marketing begonnen haben. Fehler machen gehört dazu und ist ein wichtiger Bestandteil des Verbesserns.
In diesem Artikel möchte ich daher ein paar dieser Lektionen vorstellen in der Hoffnung, dass du diese nicht wiederholen musst. Damit du dich besser zurechtfindest, sind die Fehler nicht nach Wichtigkeit, sondern thematisch sortiert und bauen, wo möglich, aufeinander auf.
Die 19 größten Fehler beim Facebook Marketing
- Fehler #1: Du hast kein Facebook Pixel installiert
- Fehler #2: Du testest nicht regelmäßig
- Fehler #3: Du testest nicht systematisch und baust nicht auf den Ergebnissen auf
- Fehler #4: Du benutzt keine Custom & Lookalike Audiences
- Fehler #5: Deine Zielgruppe ist zu groß (oder zu klein)
- Fehler #6: Deine Anzeige wird den gleichen Personen zu oft angezeigt (Ad Fatigue)
- Fehler #7: Du lässt Kampagnen immer automatisch platzieren
- Fehler #8: Dein Anzeigenbild erzeugt keine Aufmerksamkeit oder hat zu viel Text
- Fehler #9: Dein Anzeigentext ist zu lang, unklar oder hat keinen Call-To-Action
- Fehler #10: Du hast immer nur eine Anzeige pro Anzeigengruppe
- Fehler #11: Du ziehst voreilige Schlüsse über die Kampagnenperformance
- Fehler #12: Du änderst zu viel an der Kampagne in kurzer Zeit
- Fehler #13: Du schaust auf die falschen Metriken
- Fehler #14: Der Inhalt deiner Zielseite baut nicht auf deine Anzeige auf
- Fehler #15: Dein Shop lädt zu langsam oder wird nicht richtig dargestellt
- Fehler #16: Du sammelst keine E-Mail-Adressen ein
- Fehler #17: Du nutzt kein Retargeting
- Fehler #18: Du trittst mit deiner Kundschaft nicht in den direkten Kontakt
- Fehler #19: Du zeichnest deine Shop-Aktivität nicht auf und wertest diese aus
Tracking
Fehler #1: Du hast kein Facebook Pixel installiert
“Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken“ sagte Peter Drucker, und besonders im Online-Marketing stimmt diese Aussage mehr denn je. Viele Shop-Betreiber:innen wissen gar nicht, wie viele Daten ihnen zur Verfügung stehen und was sie damit anstellen sollen.
Daten erlauben es uns, unser Marketing systematisch zu verbessern. Das soll natürlich nicht heißen, dass zum Marketing keine Kreativität gehöre, ganz im Gegenteil – nur können die Daten die richtigen Impulse geben, um deine Kreativität gezielt einzusetzen.
Damit alle Daten richtig aufgezeichnet werden, solltest du zu aller erst sicherstellen, dass du das Facebook-Pixel richtig in deinem Shopify Shop integriert hast.
Lesetipp: Tipps und Tricks für erfolgreiches Online-Marketing.
Testen
Fehler #2: Du testest nicht regelmäßig
Die Variablen, die den Erfolg einer Kampagne bestimmen, sind so zahlreich, dass regelmäßiges Testen die einzig sinnvolle Strategie ist. Gute Kampagnen kann und sollte man natürlich skalieren, aber man muss sich bewusst sein, dass jede Strategie nur zeitweise funktioniert. Durch kleine Iterationen und Verbesserungen kannst du langfristig mehr Erfolg verzeichnen, als wenn du jedes Mal ein komplett neues Konzept entwickeln müsstest.
Lesetipp: In unserem Leitfaden erfährst du, wie du deine eigene Social-Media-Marketing-Strategie aufbaust.
Fehler #3: Du testest nicht systematisch und baust nicht auf den Ergebnissen auf
Es ist relativ einfach einen Split-Test bei Facebook zu starten. Viel schwerer ist es aber, systematisch aus den Ergebnissen zu lernen und in den nächsten Tests darauf aufzubauen.
Da der Werbeanzeigen-Manager von Facebook anfangs relativ unübersichtlich erscheint, kann ich dir nur raten, eine separate Liste anzulegen, mit der du die Testergebnisse auswertest. Excel oder Google Sheets ist da meistens mehr als ausreichend. Notiere dir pro Test, was du getestet hast und die Ergebnisse deiner wichtigsten Metriken. Eine Liste der wichtigsten Metriken pro Kampagnentyp findest du weiter unten in diesem Artikel.
Facebook Targeting
Fehler #4: Du benutzt keine Custom & Lookalike Audiences
Zwei sehr wertvolle Bausteine des Facebook Targeting sind Custom Audiences (Kundenspezifische Zielgruppe) und Lookalike Audiences (Doppelgänger-Zielgruppe). Dennoch erreichen nur wenige das volle Potential dieser Art von Segmentierung. Mit ein paar Tipps und hilfreichen Apps ist dies aber für jeden machbar. Als kurze Erinnerung: Custom Audiences sind Listen von bestehender Kundschaft und Personen, die mit dir auf Facebook interagieren oder dich auf deiner Webseite besucht haben. Lookalike Audiences bauen auf diesen auf und finden ähnliche Personen wie in der Custom Audience.
Custom Audiences benutzt man, um bestehende Kundschaft anzusprechen oder interessierte Besucher:innen zu einem Kauf zu leiten. Lookalike Audiences sind nützlich, um eine neue Zielgruppe auf deinen Shop aufmerksam zu machen.
Die Shopify App Looga exportiert dir wertbasierte Custom & Lookalike Audience per Knopfdruck. Andere Apps übernehmen fast komplett dein Facebook Marketing und erstellen viele Kampagnen und Zielgruppen automatisch. Looga habe ich mitentwickelt, mit dem Hintergedanken Shopify-Verkäufer:innen das Benutzen von qualitativen Facebook Audiences zu erleichtern.
Noch ein kleiner Tipp: Erstelle dir eine Custom Audience mit Personen die in den letzten 30 Tagen gekauft haben und schließe diese aus deinen Kampagnen aus. Kürzlich konvertierte Kundschaft solltest du nicht nochmals mit einer Kaufempfehlung ansprechen. Das ist herausgeschmissenes Geld und wird oft nervig für die angesprochenen Personen.
Lesetipp: Trotz Anti-Tracking in iOS 14: So verwertest du den Facebook-Traffic sinnvoll.
Fehler #5: Deine Zielgruppe ist zu groß (oder zu klein)
Die optimale Größe deiner Zielgruppe hängt primär von deinem Kampagnenziel ab. Da Facebook-Zielgruppen aber sowohl nur 20 Personen als auch bis 20 Millionen enthalten können, gibt es viel Spielraum. Wenn du mithilfe einer Lookalike Audience neue Menschen ansprechen willst, ist eine Zielgruppengröße von 500.000 bis 1,5 Millionen zu empfehlen. Größere Gruppen solltest du nochmals sinnvoll unterteilen, sonst ist dein Targeting nicht spezifisch genug.
Custom Audiences sind in der Regel kleiner und gezielter. Hier bestimmt die Art der Custom Audience die Größe. Teilweise sind diese auch dynamisch, wenn du zum Beispiel eine Retargeting-Zielgruppe mit Shop-Besucher:innen der letzten 30 Tage erstellst. Achte besonders bei kleinen Zielgruppen darauf, dass keine Werbeanzeigenmüdigkeit eintritt (nächster Fehler).
Fehler #6: Deine Anzeige wird den gleichen Personen zu oft angezeigt (Ad Fatigue)
Ad Fatigue (Werbeanzeigenmüdigkeit) beschreibt das Abnehmen an Kampagnenperformance durch zu häufiges Ausspielen einer Anzeige an deine Zielgruppe. Dies kann passieren, wenn deine Zielgruppe zu klein ist, dein Budget zu hoch ist oder die Kampagne schon zu lange ohne Änderung läuft.
Die wichtigste Metrik, auf die du dafür achten musst, ist die Frequenz. Besonders bei kleinen Zielgruppen durch Custom Audiences kann schnell eine hohe Frequenz erreicht werden. Ist dieser Wert über 3 oder 4, solltest du durch Textänderungen, neue Bilder oder eine neue Zielgruppe etwas frischen Wind in die Kampagne bringen.
Lesetipp: Die 6 häufigsten Fehler beim Werbetexte schreiben.
Platzierungen
Fehler #7: Du lässt Kampagnen immer automatisch platzieren
Facebook bietet dir eine Vielzahl an Platzierungsmöglichkeiten für deine Anzeigen. Neben den bekannten News-Feed Ads und den Anzeigen auf der rechten Seite des Screens kannst du bequem deine Anzeigen im Messenger, auf Instagram und im Audience Network platzieren.
Lesetipp: Wie du mit der Facebook Werbebibliothek bessere Ads als deine Konkurrenz schaltest, liest du hier.
Die Platzierungen sind jedoch nicht nur als weitere Kanäle zu sehen, sondern sollten genau eingesetzt werden. Je nachdem, welches Ziel du mit deiner Kampagne erreichen willst, eignet sich eine andere Platzierungsmöglichkeit. Facebook hat hierzu Leitfäden veröffentlicht, an denen du dich orientieren kannst.
Dazu kommt noch die Entscheidung, ob die Anzeige auf mobilen oder Desktop-Geräten ausgespielt werden soll. Denke hierbei immer an die Handlung, die du von deiner Kundschaft sehen willst, und wo diese am natürlichsten wäre. Interaktionen wie Likes oder Shares sind mobil sehr einfach und daher beliebt, teure Produkte werden aber nach wie vor vermehrt auf dem Desktop gekauft.
Anzeigen
Fehler #8: Dein Anzeigenbild erzeugt keine Aufmerksamkeit oder hat zu viel Text
Deine Anzeige steht oft direkt neben Fotos von Freund:innen oder Katzenvideos im News-Feed, da ist es umso wichtiger, dass sie Aufmerksamkeit erzeugt. Benutze also qualitative Bilder mit starken, aber angenehmen Farben, die man auch ohne großes Detail erkennen kann. Solltest du Text auf deinen Bildern haben, beschränke dies auf ein Minimum, da sonst die Lesbarkeit eingeschränkt werden kann.
Lesetipp: Das Einmaleins der Hashtags auf Instagram und welche besonders beliebt sind, erklären wir dir hier.
Fehler #9: Dein Anzeigentext ist zu lang, unklar oder hat keinen Call-To-Action
Neben dem Bild, ist der Anzeigentext deine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der Besucher:innen zu gewinnen. Möglichst schnell, ohne dass er viel Lesen muss, und mit klarer Handlungsaufforderung.
Konzentriere dich auf die Vorteile deines Produktes, weniger als auf die Beschreibung (dafür ist das Bild). Sei hier so kurz und prägnant wie möglich, und scheue nicht davor zurück, Humor zu benutzen. Eine Studie hat gezeigt, dass ein Großteil der Anzeigen zwischen 4 und 20 Wörter lang sind.
Die Konzeption und Erstellung von Anzeigen ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt hierzu etliche gute Artikel, von denen du dich inspirieren lassen kannst.
Fehler #10: Du hast immer nur eine Anzeige pro Anzeigengruppe
Die Kampagnenstruktur bei Facebook erlaubt es dir, Anzeigen innerhalb von Anzeigengruppen zu formieren. Facebook entscheidet und optimiert dann, welche Variante ausgespielt wird, um das beste Ergebnis zu erzielen. Daher ist es immer gut, mehrere Bilder und Textvarianten zu haben, von denen sich Facebook die effektivste heraussuchen kann.
Lesetipp: Wir zeigen dir, wie du deine Facebook Ads skalieren kannst, um bessere Resultate zu erzielen.
Geduld
Fehler #11: Du ziehst voreilige Schlüsse über die Kampagnenperformance
Facebooks Algorithmus zum Ausspielen der Werbeanzeigen ist ein datenhungriges Biest, das erst nach genug Futter richtig effektiv wird. Mit den ersten Impressionen testet Facebook systematisch, wie und wo deine Anzeige am besten auszuspielen ist, um dein angegebenes Ziel zu erreichen. Facebook macht viele kleine Änderungen die wir nicht sehen, sich aber auf das weitere Ausstrahlen der Kampagne auswirken.
Um diesen Prozess zu unterstützen, ist es in deinem Interesse, Facebook so viele Daten so schnell wie möglich zu geben. Ein Tipp hierfür ist die Fast-Take-Off Methode, bei der du mehr als dein geplantes tägliches Budget zum Beginn der Kampagne ausgibst, um schneller mehr Daten zu generieren.
Dennoch solltest du dir im Klaren sein, dass du mindestens 24 Stunden (bei sehr kleinem Budget auch 48 Stunden) warten musst, bevor du eine Aussage über die Performance der Kampagne treffen kannst. Bleibe also geduldig nach dem Facebook Ads Skalieren und stelle deine Kampagnen nicht vorzeitig ab, weil nicht genug passiert, wenn sie gerade erst ein paar Stunden läuft.
Lesetipp: In diesem Beitrag haben wir 22 Plattformen für dich zusammengestellt, auf denen du kostenlose Bilder für deine Website, deinen Blog, den kommerziellen Gebrauch o. Ä. finden kannst.
Fehler #12: Du änderst zu viel an der Kampagne in kurzer Zeit
Bei größeren Änderungen an einer Kampagne fängt der Facebook-Algorithmus an neu zu lernen. Wenn du zum Beispiel die Zielgruppe, das Bild oder den Text änderst, muss Facebook erneut anfangen, Daten zu sammeln. Versuch daher, an aktiven Kampagnen so wenige Änderungen wie möglich vorzunehmen.
Auswertung
Fehler #13: Du schaust auf die falschen Metriken
Jedes Unternehmen hat andere Ziele (Wachstum vs. Profitabilität vs. Markenbekanntheit) und diese sollten deine Kampagnentypen bestimmen. Vielmehr geht es hier um die Auswertung der Kampagnenperformance, und welche Zahlen aussagend über den Erfolg einer Kampagne sind.
Hier eine kleine Liste von wichtigen Metriken pro Kampagnentyp:
- Traffic: CPC, CTR, Frequenz
- Conversion: CPC, CTR, ROAS, Kosten pro Kauf, Kaufwert, Warenkorbwert
- Markenbekanntheit: Reichweite, Relevanz, Likes
Außerhalb von Facebook
Fehler #14: Der Inhalt deiner Zielseite baut nicht auf deine Anzeige auf
In der Konzeption deiner Werbeanzeigen solltest du immer darauf achten, dass die Anzeige auf eine passende Zielseite leitet. Wenn du zum Beispiel ein einzelnes Produkt in deiner Anzeige darstellst, erwarten deine Store-Besucher:innen auch mehr Informationen zu diesem Produkt. Wenn der Klick sie aber auf deine Shop-Startseite leitet, springen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ab, weil sie nicht direkt finden, was sie suchen. Angepriesene Charakteristiken aus deiner Anzeige sollten zudem auch auf der Zielseite schnell wiederzufinden sein.
Fehler #15: Dein Shop lädt zu langsam oder wird nicht richtig dargestellt
Wie ärgerlich wäre es, wenn du Personen, für deren Klicks du bezahlt hast, wegen langer Ladezeiten wieder verlierst? Fakt ist nämlich, dass bis zu 30 Prozent der Besuchenden die Seite wieder verlassen werden, wenn diese nicht innerhalb von fünf Sekunden geladen hat.
Fast die Hälfte aller Onlineeinkäufe werden heutzutage von mobilen Endgeräten aus getätigt. Die “Mobile-First”-Doktrin ist daher Pflicht. Shopify macht einem das zum Glück sehr einfach, da viele Themes auf mobile Geräte ausgelegt sind. Dennoch raten wir dir, mit so vielen verschiedenen mobilen Geräten wie möglich, deinen eigenen Shop einmal gründlich zu durchstöbern und auf eine reibungslose und angenehme Erfahrung zu achten. Denn genau das sieht ein Großteil deiner Kundschaft - nicht das, was du auf deinem 27-Zoll-Bildschirm siehst, wenn du am Theme herumbastelst 😉
Lesetipp: Finde mit dem Geschwindigkeitsbericht von Shopify heraus, wie schnell dein Onlineshop wirklich ist.
Fehler #16: Du sammelst keine E-Mail-Adressen ein
Eine E-Mail-Liste kann Gold wert sein. Mit der E-Mail einer Person kannst du diese auf mehreren Kanälen langfristig an deine Marken binden. Durch Custom Audiences bist du dabei auch nicht mehr nur auf traditionelle E-Mails beschränkt.
Lesetipp: In diesem Leitfaden erfährst du alles über E-Mail-Marketing und wie du einen E-Mail-Marketing-Verteiler aufbaust.
Es gibt viele Wege die E-Mail eines Menschen zu erfragen. Hier ein paar Beispiele, die sich auch gut kombinieren lassen.
- Lasst uns Freunde sein: Manchmal reicht es schon, wenn du die Person nett bittest, die E-Mail zu hinterlassen um Angebote und Neuigkeiten zu empfangen. Viele bieten hier auch einen Discount auf den ersten Kauf an. (Apps: Klaviyo)
- Spin to Win: Diese weitverbreiteten Plugins fordern Personen spielerisch auf, an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Hierbei geht es primär um das Sammeln von E-Mail-Adressen. (Apps: Spin-a-Sale, Justuno)
- Wo willst du denn hin?: Sogenannte Exit-Intent Popups fordern Personen auf, eine E-Mail-Adresse zu hinterlassen, bevor sie den Shop verlassen. (Apps: Privy, Sumo)
Fehler #17: Du nutzt kein Retargeting
Retargeting ist eine der stärksten digitalen Werbemethoden, die uns zurzeit zur Verfügung stehen. Kurz erklärt, sprichst du Menschen, die deine Seite schon besucht haben, erneut an, um sie an dein Angebot zu erinnern. Mithilfe des Facebook Pixels kannst du das Verhalten der Person in deinem Shop als Informationsgrundlage zur Kampagnenerstellung nutzen. Durch Dynamic Ads werden gezielt die Produkte beworben, die sich vorher schon angeschaut wurden. Auch hier ist die Integration zu Shopify nicht schwierig. Apps wie Shoelace können dir das aber auch komplett abnehmen.
Lesetipp: Mit Retention Marketing bindest du bestehende Kundschaft an dich und verkaufst mehr.
Fehler #18: Du trittst mit deiner Kundschaft nicht in den direkten Kontakt
Jeder bekommt heutzutage zu viele E-Mails, und die Effektivität dieses Mediums lässt mit der Zeit nach. Daher ist es umso wichtiger, dass du schon jetzt direkte Kommunikationswege in deine Marketing-Strategie integrierst.
Auch hier macht dir Shopify den Einstieg durch Apps möglichst einfach. Die kostenlose App tawk.to ermöglicht dir zum Beispiel einen Live Chat mit deinen Shop-Besucher:innen. Andere Apps wie ShopMessage benutzen den Facebook Messenger, um Kundschaft zu generieren und zurückzugewinnen. Alleine die mobile Facebook Messenger App benutzen monatlich über 1,2 Milliarden Menschen aktiv, daher ist dieses Tool eine gute Ergänzung zu jedem Marketing-Setup.
Fehler #19: Du zeichnest deine Shop-Aktivität nicht auf und wertest diese aus
Neben dem Facebook Pixel kannst du weitere Tracking Pixel in deinen Shop integrieren, um das Verhalten deiner Besucher:innen besser zu verstehen.
Mit diesen Tools kannst du analysieren, wie Personen sich in deinem Shop verhalten, wann sie abspringen und woher sie kommen. Versuche Teile deiner Website oder deines Kaufprozesses zu identifizieren, um heraus zu finden, wo besonders viel abgesprungen wird, damit du diese Abschnitte gezielt optimieren kannst.
Google Analytics ist eines der beliebtesten Tools zum Analysieren von Website-Traffic. Du kannst auswerten, woher Besuchende kommen, welche Werbemaßnahmen am effektivsten sind sowie welche Klickpfade die häufigsten sind. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie du Google Analytics effektiv benutzt und hier findest du eine Anleitung zur Integration in deinen Shopify Onlineshop.
Hotjar (Screenshot unten) ist ein als kostenlose Version erhältliches Tool, um eine sogenannte Heatmap von deiner Website zu erzeugen. Darin siehst du, wo auf deiner Website vermehrt geklickt wird. Sehr interessant sind auch die Video-Aufzeichnungen vom Verhalten einzelner Personen. Hier findest du Hilfe zum Integrieren von Hotjar in Shopify.
Fazit
An dieser Stelle möchten wir nochmals betonen, dass das Experimentieren und Iterieren Teil der Lösung ist. Die “Fehler” in diesem Artikel sind hoffentlich Ansatzpunkte, auf die du mit deinen eigenen Tests aufbauen kannst. Viel Erfolg mit den Kampagnen!
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