Weltweit werden die Einnahmen aus dem Social-Commerce bis 2025 auf fast 1,23 Billionen US-Dollar geschätzt. Angesichts der Tatsache, dass derzeit 5,04 Milliarden Menschen soziale Medien nutzen, ist Social Commerce ein absolutes Muss, um deine Marke mit mehr Kund:innen in Kontakt zu bringen.
Aber es ist keine leichte Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich deine Marke von der wachsenden Konkurrenz abhebt - und deinen E-Commerce-Umsatz über soziale Medien zu steigern. Du musst die Einkaufsvorlieben deiner Zielgruppe genau kennen und wissen, wie du Social-Commerce-Tools nutzen kannst, um ein erstklassiges Kundenerlebnis zu schaffen.
Hier erfährst du die neuesten Social-Commerce-Trends, Statistiken und Prognosen für 2025. Das wird dir helfen, eine erfolgreiche Social-Commerce-Strategie zu entwickeln, die Kund:innen anzieht und den Umsatz steigert.
Was ist Social Commerce?
Social Commerce ist die Nutzung von Social-Media-Plattformen, um Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben und zu verkaufen. Er ermöglicht eine direkte Interaktion zwischen Unternehmen und Kund:innen, was zu einem nahtlosen Einkaufserlebnis im bevorzugten sozialen Netzwerk der Nutzer:innen führt. Das wiederum erhöht die Kundenreichweite, das Engagement und die Conversion Rate.
Social Commerce bietet den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein bequemeres und interaktives Einkaufserlebnis - was vielleicht erklärt, warum er immer beliebter wird.
Warum ist Social Commerce wichtig?
Der Social Commerce boomt, weil auch die Nutzung der sozialen Medien boomt. Untersuchungen zeigen, dass typische Social-Media-Nutzer:innen heute etwa 15 % ihres wachen Lebens auf sozialen Plattformen verbringen, wobei durchschnittliche Nutzer:innen 2 Stunden und 26 Minuten pro Tag in durchschnittlich 6 Social-Media-Apps verbringen.
Die Menschen nutzen soziale Medien nicht mehr nur, um sich mit Freund:innen auszutauschen, sondern auch, um Produkte zu bewerben und zu verkaufen. Wenn du zum Beispiel auf Instagram scrollst und ein Hautpflegeprodukt siehst, tippst du auf "Jetzt einkaufen", legst es in den Einkaufswagen und gehst zur Kasse - alles innerhalb der App.
Wenn du bisher Social Commerce für dein kleines Unternehmen ausgeschlossen hast, weil du befürchtet hast, dass deine Zielgruppe "zu alt" ist, um es zu nutzen, zeigen Studien, dass Menschen aller Generationen Social Commerce betreiben. Unter den 14- bis 29-Jährigen ist Instagram laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2024 das meistgenutzte soziale Netzwerk in Deutschland. Bei den Befragten zwischen 30 und 49 Jahren erreicht Facebook einen Nutzeranteil von 51%.
Was ist der Unterschied zwischen Social Commerce und E-Commerce?
Social Commerce und E-Commerce sind nicht dieselben Verkaufsmethoden, auch wenn beide online existieren. E-Commerce ist ein Einkaufserlebnis, das auf einer Website oder einer eigenen App stattfindet. Diese Websites werden normalerweise auf E-Commerce-Plattformen wie Shopify erstellt. Die Verbraucher:innen können auf diese Websites von jedem internetfähigen Gerät aus zugreifen, z. B. von einem Desktop, einem Tablet oder einem mobilen Gerät.
Social Commerce, ein Teilbereich des E-Commerce, ist die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram für die Vermarktung und den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen. Bei dieser Art von Verkaufsmodell können die Kund:innen ihre Einkäufe tätigen, ohne ihre Social-Media-Apps zu verlassen.
Mit Social Commerce können Marken Produkte über ihre Social-Media-Marketingstrategie verkaufen. Es ist nicht notwendig, eine eigene E-Commerce-Website zu haben, um die Verkaufstools der Social-Media-Plattformen nutzen zu können - aber Onlinehändler:innen, die eine Website mit einem Onlineshop haben, können von Social Commerce profitieren, indem sie Leads auf ihre Website leiten.
Die besten Social-Commerce-Plattformen
Derzeit gibt es vier große soziale Plattformen, die native Social-Commerce-Tools anbieten. Da die Popularität und der Umsatz von Social Commerce weiter steigen, werden möglicherweise weitere Social-Media-Plattformen ihre eigenen virtuellen Schaufenster einrichten.
1. TikTok
TikTok ist in aller Munde, aber sein schnelles Wachstum könnte jeden darüber hinwegtäuschen, dass es eine Social-Commerce-Plattform ist, die schon lange existiert. Im Jahr 2023 nutzen 20,9 Millionen Personen TikTok in Deutschland und rund 2,1 Millionen in Österreich.
Aber TikTok-Nutzer:innen scrollen nicht nur zur Unterhaltung durch die App. Die Generation Z beginnt ihre Online-Produktsuche auf TikTok - und schlägt damit traditionelle Produktentdeckungsmethoden wie Google oder Amazon.
Der offizielle Einstieg von TikTok in den Social Commerce erfolgte 2021, als das Unternehmen gemeinsam mit Shopify das Social Shopping in der App einführte. Händler:innen mit einem TikTok for Business-Konto können dem Profil ihrer Marke Shopping-Tabs hinzufügen, die den Nutzer:innen ein virtuelles Schaufenster zeigen, in dem sie stöbern können, ohne die App verlassen zu müssen.
So nutzt du TikTok für dein Unternehmen und landest virale Hits.
2. Facebook
Facebook ist die Social-Commerce-Plattform der Wahl für die Mehrheit (89%) der Vermarkter:innen, die es nutzen, um den Verkauf im Einzelhandel zu fördern. Die Beliebtheit von Facebook spiegelt sich auch bei den Verbraucher:innen wider: Statista berichtet, dass ein Drittel der Social-Commerce-Käufer:innen am liebsten über Facebook einkauft.
Für Marken, die in den Social Commerce einsteigen wollen, ist es sinnvoll, mit einer Facebook-Seite zu beginnen - jedes Facebook-Business-Konto kann einen Facebook-Shop einrichten, der ein vollständig anpassbares Online-Schaufenster ist. Hier können Marken ihren Produktkatalog hochladen oder ihn von Grund auf neu erstellen.
Besucher des Facebook-Profils einer Marke können verfügbare Produkte ansehen, einschließlich Größen, Farbvarianten und Spezifikationen, und potenzielle Kund:innen können der Marke direkt über den Facebook Messenger Fragen stellen. Wenn sie bereit sind, die Artikel zu kaufen, können sie den Facebook-Checkout nutzen, ohne die Plattform zu verlassen, oder die Marke kann sie zu einem Onlineshop weiterleiten.
Mit der Shopify-Integration können Marken automatisch Produkte mit Facebook synchronisieren und shoppable Posts und Anzeigen erstellen. Das vereinfacht den Importprozess und macht es Händler:innen leicht, den Look und das Feeling ihres Shopify-Stores in Facebook-Shops zu übertragen.
Marken, die neu im Social Commerce sind, können einen Testshop in den Facebook-Shops einrichten, in dem sie Produkte hinzufügen, Bestellungen verwalten und das Kundenerlebnis testen können.
3. Instagram
Instagram, das ebenfalls zu Meta gehört, ist eine riesige Social-Commerce-Plattform. Nach Angaben von Instagram nutzen 70 % der Käufer:innen die Plattform, um ihren nächsten Einkauf zu tätigen.
Vom Aufbau der Markenbekanntheit bis hin zu einem besseren Online-Einkaufserlebnis ist Instagram eine großartige Möglichkeit für Marken, ein größeres Publikum zu erreichen und mehr Produkte zu verkaufen.
Mit Instagram Shops können Nutzer:innen Produkte kaufen, die in Bildern und Videos in der App gezeigt werden. Ähnlich wie bei Facebook können Instagram Business-Konten ihre Produkte in einem anpassbaren virtuellen Schaufenster präsentieren. Hier können Marken kuratierte Sammlungen von Produkten erstellen. Jeder Artikel in einem Instagram Shop-Katalog erhält eine eigene Produktseite mit Preisen, einer detaillierten Beschreibung und Fotos oder Videos, die ihn zeigen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Marken Instagram Shops nutzen können, um ihre Produkte zu verkaufen. Hier sind einige der wichtigsten Funktionen der Plattform:
- Shopping-Tags: Damit können Marken ihre Produkte in ihren Feed-Posts und Instagram Stories markieren.
- Shop-Tab: Hier können Instagram-Nutzer:innen Produkte, die von Marken angezeigt oder von Influencern getaggt wurden, durchsuchen, speichern und kaufen.
- Werbeanzeigen: Unternehmen können auch Instagram-Anzeigen mit Shop-Tab-Placements erstellen. Die Anzeige wird mit dem Label "Gesponsert" angezeigt und ermöglicht es den Nutzer:innen, auf das Schaufenster oder die vollständige Produktbeschreibung zuzugreifen.
- Einkaufen über DMs: Kund:innen können über Instagram-DMs bei Unternehmen einkaufen. Die Kund:innen können Fragen stellen, Einkäufe tätigen und ihre Bestellungen verfolgen.
In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir, wie du einen Instagram-Shop aufsetzt
4. Pinterest
Pinterest ist eine kombinierte Suchmaschine und Social-Media-Plattform für Bilder. Die Nutzer:innen erstellen Moodboards, pinnen Reiseziele und - was noch wichtiger ist - entdecken neue Produkte. Mehr als 537 Millionen Menschen nutzen die Plattform jeden Monat, um Ideen zu finden und Produkte zu entdecken.
Und das Beste daran? 80% der wöchentlichen Nutzer:innen geben an, dass sie auf Pinterest das Shopping-Erlebnis inspiriert. Wenn Händler:innen Produktangebote aus ihrem Onlineshop auf Pinterest hochladen, können sie potenzielle Kund:innen erreichen, die die Produkte der Händler:innen noch nicht kennen, aber über das nötige Einkommen verfügen, um für Produkte zu bezahlen.
Die Schuhfirma Allbirds ist ein gutes Beispiel für Social Commerce auf Pinterest. Die Marke nutzt shoppable Produktpins, um Kund:innen auf der Plattform zu erreichen. Diese Einträge sind sowohl für den Markennamen als auch für den Produkttyp optimiert. So hat Allbirds die beste Chance, Menschen zu erreichen, die den Shop-Tab von Pinterest nutzen, um neue Produkte zu entdecken.
Gründe, Social Commerce auszuprobieren
Weltweit soll das Marktvorlumen von Social Commerce bis 2025 auf 1,23 Billionen US-Dollar steigen. Für Einzelhandelsmarken, die Social-Commerce-Tools nutzen wollen, gibt es ein großes Stück vom Kuchen zu ergattern.
Neben dem potenziellen Anstieg der E-Commerce-Umsätze bringt der Einsatz von Social Commerce dem Einzelhandel noch viele weitere Vorteile.
Hier sind die fünf wichtigsten Vorteile von Social Commerce:
- Erreiche eine größere Zielgruppe
- Schaffe ein reibungsloses Einkaufserlebnis
- Erfasse Daten über dein Publikum
- Nutze den Social Proof
- Kundenfeedback erhalten
1. Ein größeres Zielpublikum erreichen
Im Jahr 2024 nutzen 5,04 Milliarden Menschen soziale Medien. Es gibt mehr Möglichkeiten als je zuvor, ein globales Publikum durch eine Social-Commerce-Strategie zu erreichen. Außerdem fangen immer mehr Social-Media-Nutzer:innen an, über Social-Media-Seiten einzukaufen. Wenn deine Zielgruppe zur Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen gehört, scrollt sie bereits und ist bereit zum Einkaufen.
2. Schaffe ein reibungsloses Einkaufserlebnis
Funktionen wie In-App-Checkout, Kauf-Buttons und Instant-Messaging-Tools machen das Einkaufen über soziale Medien bequem.
Social Commerce hilft, unnötige Hürden beim Einkauf zu beseitigen. Bei zusätzlichen Schritten im Kaufprozess verlieren die Kund:innen eher das Interesse und brechen den Kauf ab. Wenn die Nutzer:innen aber vom Stöbern bis zum Checkout in der App bleiben können, sinkt das Risiko, dass sie den Kauf abbrechen.
Anstatt Facebook-Nutzer:innen von der App auf deine Website weiterzuleiten, bietet ihre Social-Commerce-Plattform zum Beispiel eine "Checkout on Facebook"-Option. Das bedeutet, dass Käufer:innen Produkte ansehen und kaufen können, ohne die sozialen Medien zu verlassen.
3. Erfasse Daten über dein Publikum
Soziale Medienplattformen sind eine wichtige Quelle für Kundendaten. Diese wertvollen Daten können in zukünftige Marketingkampagnen und Produktentwicklungen einfließen.
Instagram Insights liefert demografische Daten wie Geschlecht, Altersgruppe und geografische Lage. Mit Facebook Audience Insights können Marketingfachleute noch detailliertere Daten über ihr Zielpublikum sammeln. Die demografische Übersicht bietet eine Aufschlüsselung nach Alter und Geschlecht, Berufsbezeichnung, Beziehungsstatus und Bildungsstand. Marken können sich auch über die Interessen und Hobbys der Nutzer:innen informieren.
Mithilfe dieser Daten können Einzelhändler:innen sehr gezielte Werbekampagnen erstellen, damit ihre Produkte bei der idealen Zielgruppe erscheinen. So bietet Social Commerce Marken die Möglichkeit, Produkte auf eine Art und Weise mit spezifischen und zielgerichteten Zielgruppen in Verbindung zu bringen, die traditionelle E-Commerce-Websites nicht bieten können.
4. Nutze den Social Proof
Menschen müssen Marken vertrauen, bevor sie etwas kaufen. Deshalb sehen sie sich frühere Kundenbewertungen an, vergleichen Produkte und sprechen sogar mit anderen Kund:innen, bevor sie eine Entscheidung treffen.
Social Commerce bietet einen integrierten sozialen Beweis (Social Proof) in Form von nutzergenerierten Inhalten. Kommentare, Likes, Shares und Follower helfen potenziellen Käufer:innen, deiner Marke zu vertrauen. Wenn Kund:innen immer wieder mit deiner Marke interagieren und für sie werben, ist es wahrscheinlicher, dass auch andere Social Media-Nutzer:innen deiner Marke vertrauen.
Marken können Nutzer:innen mit Werbegeschenken, Rabattcodes oder Gutscheinen zum Teilen von Inhalten anregen. Marken-Hashtags, die Nutzerinnen und Nutzer dazu ermutigen, Bilder oder Videos zu teilen, in denen sie Produkte verwenden, sind eine weitere Möglichkeit, um Social Proof zu schaffen.
Ein Blick auf die Facebook-Seite von Strong Fitness zum Beispiel verschafft einen guten Eindruck vom Einsatz des Social Commerce auf dieser Plattform. Neben einer nahtlosen Integration des Facebook Marketplace und prominenter Platzierung von User-Reviews reiht sich dort Beitrag an Beitrag; immer mit einem besonderen Fokus auf die Interessen der Besucher:innen. Von Schminktipps für Anfänger:innen und Profis bis hin zu aktuellen Aktionen im Shop ist alles dabei.
Influencer Marketing hilft auch dabei, Vertrauen aufzubauen und Social Proof zu erzeugen. Wenn bekannte Influencer deine Produkte vorstellen, erhöht das die Glaubwürdigkeit deiner Marke.
5. Kundenfeedback erhalten
Soziale Medien machen es einfach, direkt mit Kund:innen zu interagieren und ihr Feedback zu deiner Marke und deinen Produkten einzuholen. Kund:innen lieben es, ihre Meinung mitzuteilen, denn so fühlen sie sich - und damit auch ihre Perspektive - wertgeschätzt. Marken können Social-Commerce-Plattformen nutzen, um Umfragen durchzuführen, Kund:innen in den Kommentaren nach ihrer Meinung zu fragen und über Messenger-Tools zu chatten.
Anhand dieses Feedbacks können Einzelhändler:innen ihre Angebote so anpassen, dass sie die Erwartungen der Kund:innen erfüllen. Egal, ob es sich um einen besseren Kundenservice, mehr Größenoptionen oder eine neue Bekleidungskollektion handelt, sobald die Einzelhändler:innen diese Erkenntnisse haben, können sie handeln.
Statistiken für die Social-Commerce-Branche
Die Social-Commerce-Branche boomt - und die Zukunft ist rosig. Hier sind ein paar Statistiken, die den Stand des Social Commerce etwas besser beleuchten:
- Vierzehn Prozent aller Online-Einkäufe werden über soziale Medien getätigt. Damit ist Social Commerce beliebter als der direkte Kauf bei großen Händler:innen, einer Liefer-App oder einem DTC-Laden.
- In China gibt es die meisten digitalen Käufer:innen der Welt, und diese Einkäufe machen über 50 % aller Einzelhandelsumsätze aus. Laut Statista haben 84 % der chinesischen Verbraucherinnen und Verbraucher auf Social-Media-Plattformen eingekauft - eine der höchsten Zahlen weltweit.
- In Deutschland schauten sich im Jahr 2023 rund 98 % der Menschen ab 14 Jahren Bewegtbildinhalte im Internet an. Für die meisten Social-Media-Plattformen haben Videoinhalte inzwischen Vorrang. Wenn du dir die Liste der neuen Funktionen ansiehst, die die Social-Media-Giganten in den letzten Jahren eingeführt haben, wirst du feststellen, dass sie alle eines gemeinsam haben: die Liebe zu Videos.
- Unternehmen geben immer mehr Geld für Influencer-Marketing aus. Im Jahr 2024 werden die Ausgaben auf 24 Milliarden US-Dollar weltweit geschätzt. Im Jahr 2016 lagen die Ausgaben noch bei 1,7 Milliarden US-Dollar weltweit. Dabei ist zu beobachten, dass sich die Kriterien für den "idealen Influencer" einer Marke ändern: Follower sind nicht mehr das wichtigste Teil des Puzzles. Vielmehr kommt es auf die Fähigkeit des Urhebers an, scheinbar unvoreingenommene Inhalte zu produzieren.
Social-Commerce-Trends für 2025
Wir werden auf jeden dieser Punkte genauer eingehen, aber hier ist ein Überblick darüber, wohin sich der Social Commerce entwickelt.
- Menschen beschäftigen sich mehr mit AR-Erlebnissen.
- Mehr Videoinhalte, um Produkte in Aktion zu zeigen.
- Micro-Influencer helfen Marken, eine authentische Reichweite aufzubauen.
- Livestreaming wird an Popularität gewinnen.
- Von Nutzer:innen erstellte Inhalte schaffen Vertrauen bei den Käufer:innen.
- Mehr Marken werden KI-geschulte Chatbots für die Zahlungsabwicklung einsetzen.
- Reibungslose soziale Einkaufserlebnisse werden die Kundentreue stärken.
- Stärkere Integrationen zwischen E-Commerce- und Social-Commerce-Plattformen.
Menschen beschäftigen sich mehr mit AR-Erlebnissen
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) sind auf dem Weg in den Mainstream. Im Jahr 2024 wird der Umsatz in Deutschland schätzungsweise 1,8 Milliarden Euro betragen.
Soziale Medien sind ein wichtiger Treiber der AR-Nutzung. Die Menschen machen oft ihre ersten Erfahrungen mit AR, wenn sie einen Filter oder eine Linse auf Snapchat, Instagram oder TikTok verwenden. Einzelhändler:innen können sich diesen Trend zunutze machen, indem sie AR-Filter verwenden, um ihre Produkte zu demonstrieren oder Kund:innen die Möglichkeit geben, sie virtuell anzuprobieren.
Marken können Social Media AR nutzen, um Kund:innen dabei zu helfen, herauszufinden, welche Produkte sie kaufen möchten. Anstatt sich darauf zu verlassen, dass die Kund:innen in ein Geschäft gehen, um die Produkte anzuprobieren, können sie die Technologie nutzen, um ein Gefühl für die Artikel zu Hause zu bekommen.
Mehr Videoinhalte, um Produkte in Aktion zu zeigen
Wenn du dir die Liste der neuen Funktionen ansiehst, die die Social-Media-Giganten in den letzten Jahren eingeführt haben, wirst du feststellen, dass sie alle eines gemeinsam haben: die Liebe zu Videos.
Die reine Videoplattform von TikTok hat die soziale Medienlandschaft in rekordverdächtigem Tempo dominiert. Meta startete Instagram und Facebook Reels, beides Konkurrenten von TikTok, um mitzuhalten. Aufgrund dieser Veränderungen verlassen sich die Verbraucher:innen beim Einkaufen immer mehr auf Videos.
Unabhängig von dem Videoformat und dem Kanal, den du verwendest, solltest du daran denken, dass Shoppable Videos für einige Zuschauer:innen noch neu sind.
Mache deutlich, dass die Zuschauer:innen die Produkte direkt über einen Beitrag kaufen können, mit Untertiteln und häufigen Hinweisen. Beschränke dich auf ein oder zwei Produkte pro Video und zeige sie in Aktion. Achte beim Filmen auf Interaktivität und biete im Video klickbare Handlungsaufforderungen an, die deine Follower zu deinem Social Store führen. Diese Pinterest-Videos von PURELEI zeigen zum Beispiel Produkte aus ihrem Shop:
Marken können auch einen Social-First-Ansatz verfolgen, indem sie Livestreams hinter den Kulissen, Videoberatungen und personalisierte Produktempfehlungen erstellen.
Micro-Influencer helfen Marken, authentische Reichweite aufzubauen
Die Zusammenarbeit mit Mikro-Influencern ist zwar kein neuer Social-Commerce-Trend, aber er ist auch 2025 noch relevant. Rund 81 % der Verbraucher:innen vertrauen den Empfehlungen von Influencern mehr als den scheinbar voreingenommenen Marketingbotschaften einer Marke.
Während namhafte Influencer mit Tausenden oder Millionen von Followern für einige wachsende Einzelhändler:innen unerreichbar sein mögen, arbeiten Mikro-Influencer in der Regel mit Marken zu erschwinglichen Budgets zusammen.
Vor allem kleinere Einzelhandelsunternehmen können feststellen, dass die Zusammenarbeit mit Mikro-Influencern ihr Marketingbudget aufbessert und ihnen hilft, größere Teile ihrer Zielgruppe anzusprechen. Instagram-Influencer mit weniger als 10.000 Followern können zum Beispiel bis zu 100 Euro pro gesponsertem Beitrag verlangen.
Micro-Influencer haben auch eine spezifische Zielgruppe, die es einfacher macht, verschiedene Demografien anzusprechen. Für ihre Follower sind diese Influencer oft authentischer als Accounts mit Tausenden oder Millionen von Followern.
„Grundsätzlich freuen wir uns über authentische Frauen, die unsere Mode aus Überzeugung tragen, und glaubwürdig für unsere Marke einstehen. Wichtig sind uns die Zusammensetzung ihrer Audience, die Stimmung, die sie in ihren Stories übertragen, und das Engagement auf ihrem Kanal“, bekräftigt Stefan Worthmann von Les Lunes.
Livestreaming wird an Popularität gewinnen
Kombiniere Influencer-Marketing mit Livestreaming und du hast einen Social-Commerce-Sturm am Hals.
Live-Commerce nutzt Social-Media-Plattformen, um Livestreaming und Commerce zu verbinden. Die Zuschauer:innen schalten ein Facebook Live-Video (oder ein vergleichbares Video) ein, kommunizieren in Echtzeit mit einer Marke und kaufen auf der Grundlage dieser Kommunikation Artikel.
Einzelhandelsunternehmen, die bereit sind, Livestream-Shopping zu nutzen, können mit großen Erfolgen rechnen. Marken berichten, dass die Conversion Rate im Live-Commerce bei etwa 30 % liegt - das ist 10-mal höher als beim herkömmlichen Handel. Außerdem verzeichnen sie niedrigere Rücksendequoten - der größte Dorn im Auge von E-Commerce-Händler:innen.
Nutzergenerierte Inhalte schaffen Vertrauen bei den Käufer:innen
Oft sind die einflussreichsten Inhalte keine übermäßig inszenierten Produktbilder, sondern authentische nutzergenerierte Bilder von echten Kund:innen.
Shoppable User Generated Content (UGC) kann den sozialen Beweis liefern, den Kund:innen sehen wollen, bevor sie einen In-App-Kauf tätigen. Beim Online-Einkauf können Kund:innen einen Artikel nicht physisch erleben, aber authentisches Bildmaterial, das von Kund:innen erstellt wurde, kann einen Eindruck davon vermitteln, wie ein Produkt in Wirklichkeit aussieht. Fast 80 % der Menschen sagen, dass UGC ihre Kaufentscheidungen stark beeinflusst.
Mit einer Hashtag-Kampagne kannst du deine Kund:innen dazu ermutigen, Bilder von deinen Produkten zu teilen, in der Hoffnung, dass sie in deinem Feed erscheinen. Außerdem ist es mit einem eigenen Hashtag einfacher, aus einem großen Pool von UGC auszuwählen und zu sammeln.
Mehr Marken werden KI-geschulte Chatbots für die Zahlungsabwicklung einsetzen
Wenn du noch keinen Live-Chat für Social-Commerce-Kund:innen anbietest, ist es jetzt an der Zeit. Rund 41 % der von Shopify befragten Verbraucher:innen wünschen sich einen Live-Chat beim Online-Einkauf. Social-Media-Plattformen wie Instagram erleichtern diese Gespräche mit der Funktion "Bezahlen im Chat", die es Marken ermöglicht, während des Gesprächs individuelle Links zum Checkout zu schicken.
Wie auch immer du diese 41% interpretieren magst, eines ist klar: Die Kund:innen wollen einen einfachen Zugang zu den Marken, die sie kaufen wollen. Soziale Medien - ein Ort, an dem Echtzeitgespräche mit anderen aktiv gefördert werden - sind der perfekte Vermittler.
Der Live-Chat ist eine Funktion, die den Social Commerce geselliger und interaktiver macht. Kund:innen erwarten, dass sie mit Marken auf die gleiche Weise interagieren, wie sie mit ihren Freund:innen chatten: über soziale Apps.
Reibungslose soziale Einkaufserlebnisse werden die Kundenbindung stärken
Social Shopping macht das Einkaufen für die Kund:innen bequemer als der traditionelle E-Commerce. Marken müssen sich darauf konzentrieren, ihren Kund:innen beim Social Shopping einen nahtlosen Ablauf zu bieten, damit die Gefahr, dass sie frustriert abspringen, geringer ist.
Da immer mehr Handelsunternehmen soziale Kanäle nutzen, um ihre Produkte zu verkaufen, müssen sie darauf achten, eine ansprechende, leicht zu navigierende Social Storefront zu erstellen. Ziehe in Erwägung, deine Website nachzubilden, um Vertrautheit zu schaffen, oder kuratiere besonders erfolgreiche Produkte, um sie in den sozialen Medien zu präsentieren.
Entferne unnötige Schritte und rationalisiere dein gesamtes Social-Commerce-Erlebnis. Wenn dein Unternehmen dafür in Frage kommt, füge Funktionen wie Instagram Checkout oder One-Tap-Einkauf hinzu, damit Kund:innen ihren Einkauf einfacher abschließen können, ohne die Social Media-Plattform zu verlassen.
Stärkere Integrationen zwischen E-Commerce- und Social-Commerce-Plattformen
Da Social Commerce immer beliebter wird, machen es die E-Commerce-Plattformen den Einzelhändler:innen leichter, E-Commerce und Social Commerce in ihr Verkaufserlebnis zu integrieren.
Mit der Integration von Shopify in Facebook und Instagram kannst du zum Beispiel deinen Shopify-Produktkatalog automatisch mit beiden Social-Media-Plattformen synchronisieren, damit du Anzeigen und Shoppable Posts erstellen kannst. Um den Look und das Feeling deines Shopify-Stores auf Facebook und Instagram Shops zu übertragen, kannst du Artikel gruppieren, damit Kund:innen die Produkte leichter entdecken können.
Shopify und TikTok haben sich außerdem zusammengeschlossen, um Shopify-Händler:innen Produktlinks zur Verfügung zu stellen, mit denen sie Produkte in organischen TikTok-Posts markieren können. Die TikTok-Community kann entweder direkt im Shop der Händler:innen einkaufen oder auf ein getaggtes Produkt im TikTok-Video der Händler:innen klicken, das sie dann zum Checkout im Onlineshop der Händler:innen führt.
Eine YouTube-Partnerschaft ermöglicht es Händler:innen, Produkte neben Videos anzupinnen, damit Follower sie mögen, abonnieren und kaufen können. Außerdem gibt es eine Live-Shopping-Funktion, die Einzelhändler:innen hilft, Livestreams auf der Social-Commerce-Plattform durchzuführen.
Tipps für den Social Commerce
Social-Commerce-Trends entwickeln sich ständig weiter, aber es gibt ein paar Best Practices, die du beachten kannst, um das Beste aus dem Verkauf über Social-Commerce-Plattformen zu machen.
1. Wähle den richtigen Social-Commerce-Kanal für dein Produkt
Es gibt keine einzige Social-Media-Plattform, die für alle Einzelhändler:innen am besten geeignet ist. Wenn du aber wissen willst, welche für dein Unternehmen am besten geeignet ist, solltest du die demografische Zusammensetzung der Zielgruppe deiner Marke berücksichtigen und mit der Plattform beginnen, die ihr am meisten entspricht.
Wenn du dich zum Beispiel hauptsächlich an die Generation Z wendest, könntest du die Vertriebskanäle von TikTok nutzen. Wenn du an Millennials verkaufst, ist es vielleicht besser, mit Instagram zu beginnen.
Wenn du bereits soziale Medien nutzt, um für deine Produkte zu werben, überlege, welche sozialen Kanäle derzeit das meiste Engagement erzeugen. Social Commerce kann das Verkaufsvolumen durch einen reibungsloseren Checkout erhöhen, aber dieselben Instinkte, die mehr Nutzer:innen dazu bringen, sich mit deinen Inhalten zu beschäftigen, werden auch für den Verkauf deines Produkts genutzt.
Auch wenn es möglich ist, auf mehreren Plattformen ein Publikum zu finden, solltest du nicht in die Falle tappen, alles auf einmal machen zu wollen und dich zu sehr zu verausgaben. Beginne damit, dich auf das wertvollste soziale Netzwerk zu konzentrieren, und plane für die Zukunft.
2. Nutze die Livestreaming-Funktion deiner Plattform
Livestreaming kann eine großartige Möglichkeit sein, dein Produkt zu präsentieren und über das Alleinstellungsmerkmal deiner Marke gegenüber der Konkurrenz zu sprechen. Für Kreative kann ein Livestream eine gute Möglichkeit sein, ihre Persönlichkeit zu zeigen und eine tiefere Verbindung zu ihren Followern aufzubauen.
Bei einem Livestream können die Zuschauer:innen einschalten, dein Produkt in Aktion sehen, in Echtzeit Fragen stellen und alle Informationen erhalten, die sie für einen Kauf benötigen.
Im Jahr 2023 wird der Livestreaming-Handel 19,2 % des E-Commerce-Umsatzes im Einzelhandel in China ausmachen. Fast alle sozialen Plattformen in China bieten Live-Shopping an. In den Deutschland hat sich Live-Shopping noch nicht durchgesetzt. Da die Umsätze im Social Commerce jedoch weiter steigen, hat dieses Format ein höheres Potenzial, dir Umsatz zu bringen.
3. Nutze Instant Messaging, um mit deinen Kund:innen in Kontakt zu treten
Wenn du online verkaufst, ist es wahrscheinlich, dass deine Kund:innen Fragen zu deinen Produkten haben werden. Du kannst nicht rund um die Uhr live streamen, aber du kannst deine Instant-Messaging-Kanäle für eine schnelle und einfache Kommunikation offen halten.
Der Live-Chat verleiht deinem Verkaufsprozess eine persönliche Note und ist eine schnelle und bequeme Methode, um Kund:innen zu unterstützen. Indem du auf diese Weise für deine Kund:innen da bist, baust du in ihren Köpfen eine Vertrautheit mit deiner Marke auf, die sich in einer stärkeren Markentreue und mehr Verkäufen niederschlagen wird. Indem du über den Chat erreichbar bist, trägst du dazu bei, die Zahl der Kund:innen zu verringern, die ihre Einkäufe abbrechen.
Über private Nachrichten kannst du auch Rabatte anbieten, neue Produkte bewerben und die Kundenbeziehungen nach einem Kauf pflegen. Durch das persönlichere Online-Einkaufserlebnis fühlen sich deine Kund:innen mehr wertgeschätzt und wissen, dass du ihnen zur Seite stehst.
4. Treibe dein Wachstum an, indem du mit Influencern zusammenarbeitest
Influencer Marketing wird immer beliebter, um den Umsatz zu steigern. Bis 2025 soll die Branche auf 22,2 Milliarden US-Dollar anwachsen. Das Publikum von Influencern legt großen Wert auf die Meinung von Influencern, denen sie folgen, und so kann eine Empfehlung deinen Online-Umsatz enorm steigern.
Außerdem steigt das soziale Engagement für deine Beiträge, wenn du mit Influencern zusammenarbeitest, da diese oft ein sehr engagiertes Publikum haben.
All dieses Engagement wirkt sich auch auf den Algorithmus aus. Wenn sich mehr Nutzer:innen mit deinen Beiträgen beschäftigen, ist die Chance größer, dass diese Beiträge neuen Nutzer:innen angezeigt werden, die sich für dein Produkt interessieren könnten.
Und du musst nicht unbedingt mit besonders großen Influencern zusammenarbeiten, damit Influencer Marketing von Vorteil ist. Mikro-Influencer haben in der Regel höhere Engagement-Raten als große Influencer, was für den Aufbau eines nachhaltigen, langfristig engagierten Publikums wertvoller ist.
Sei der Konkurrenz voraus und nutze Social Commerce
Diese Social-Commerce-Strategien und -Trends zeigen, dass der Markt nur wachsen wird. Da die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer sozialer Medien steigt, werden die Plattformen weiterhin neue Funktionen anbieten, um die Ausgaben der Verbraucherinnen und Verbraucher zu erhöhen.
Um in einem zunehmend überfüllten Social-Commerce-Umfeld herauszustechen, müssen sich Marken diese Trends zunutze machen. Finde heraus, welche Social-Media-Kanäle deine Zielgruppe nutzt, und entwickle dann eine Strategie, um dort mit deinen idealen Kund:innen zu interagieren.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Shopify.com-Blog und wurde übersetzt.
Weiterlesen
- Mit Dropshipping anfangen- Der ultimative Leitfaden für Dropshipping-Anfänger 2021
- Werbetexte schreiben- So vermeidest du die 6 häufigsten Fehler und machst mehr Umsatz
- Google Tag Manager- Mach deine Erfolge messbar
- Mit Dropshipping Geld verdienen: Alles zu Kosten & Profit
- 12 digitale Produkte, die du auf Shopify verkaufen kannst
- E-Commerce-Fulfillment- 11 Fulfillment-Dienstleister im Vergleich
- Verkaufspreis berechnen- Preiskalkulation für den Handel in 5 Schritten
- TikTok Business- Steigere die Sichtbarkeit deiner Produkte
- Wie du dir mit SMS-Marketing Gehör verschaffst – inklusive 4 Beispiele
- Visuelles Marketing- So funktioniert Visual Commerce