Sobald der E-Commerce-Erfolg einschlägt, sieht der Alltag vieler Online-Händler:innen ähnlich aus: zahlreiche einfliegende Bestellungen, viele Abverkäufe und lange Packlisten. Was für manche wie ein Traumszenario klingt, kann schnell ins Chaos umschwenken. Insbesondere wenn Bestellungen manuell exportiert werden oder händisch in andere Systeme übertragen werden müssen, überschattet der Stresspegel die Euphorie.
Genau aus diesem Grund setzen Unternehmen vermehrt auf Warenwirtschaftssyssteme bzw. ERP-Systeme, die direkt mit deren Onlineshop interagieren und für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
In diesem Artikel klären wir den Unterschied zwischen Warenwirtschaftssystemen, kurz WaWi, und ERP-Systemen, zeigen dir, warum sich der Einsatz für dich lohnt und stellen dir im übersichtlichen Vergleich 14 der wichtigsten WaWi-Anbieter:innen und deren Funktionsumfang vor. Los geht’s!
Was ist ein Warenwirtschaftssystem?
Ein Warenwirtschaftssystem ist eine Software, die Betriebe dabei unterstützt, ihre Geschäftsprozesse im Bereich der Warenwirtschaft effizient zu organisieren. Dies umfasst Funktionen wie Lagerverwaltung, Wareneingang, Bestellwesen, Auftragsabwicklung, Rechnungswesen und oft auch Schnittstellen zu anderen Unternehmensbereichen. Ziel ist es, den gesamten Lebenszyklus von Produkten, von der Beschaffung bis zum Verkauf, zu optimieren und zu kontrollieren.
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Inhaltsverzeichnis
- Was ist der Unterschied zwischen Warenwirtschaftssystem und ERP?
- Warum sollte man als Händler:in ein WaWi-/ERP-System nutzen?
- Welches Warenwirtschaftssystem passt zu mir?
- Warenwirtschaftssysteme-Liste: Der große Vergleich
- Kosten von WaWi-/ERP-Systemen
- Gibt es besondere Fallstricke, auf die Händler:innen bei der Wahl eines WaWi-/ERP-Systems achten sollten?
- Welche Trends im Bereich WaWi-/ERP-System könnten zukünftig auf Händler:innen zukommen?
1. Was ist der Unterschied zwischen Warenwirtschaftssystem und ERP?
Ist ein ERP-System das gleiche wie ein Warenwirtschaftssystem? Auch wenn beide Begrifflichkeiten häufig synonym verwendet werden, unterscheiden sie sich nach ihren betrieblichen Aufgaben.
Warenwirtschaftssystem
Ein Warenwirtschaftssystem ist eine Unternehmenssoftware, die vor allem den Warenfluss im Geschäftsprozess abbildet und somit für Handelsunternehmen mit zahlreichen Warenbewegungen große Relevanz hat. Innerhalb einer grafischen Benutzeroberfläche bilden diese Systeme Daten für folgende Kernbereiche ab:
- Beschaffung
- Bedarfsermittlung
- Verkauf und Warenausgang
- Logistik und Lagerung
- Produktion: Verbrauchsermittlung, Entsorgung, Recycling
Auch automatische Aufgaben der Disposition, sowie Rechnungskontrolle und Kassenabwicklung können hierbei zum Tragen kommen.
Lesetipp: In diesem Beitrag dreht sich alles rund ums Thema Vertriebskanäle. Du erfährst u. a., welche Online- und Offline-Vertriebskanäle es gibt und welche am besten zu deinem Geschäft passen.
ERP
ERP steht für Enterprise Resource Planning (= Geschäftsressourcenplanung) und stellt ein erweitertes Warenwirtschaftssystem dar. Derartige Systeme fokussieren sich nicht bloß auf Warenbewegungen, sondern sämtliche Abläufe, die damit im Zusammenhang stehen. Diese Softwares sind wesentlich komplexer und sorgen für eine gesamtheitliche Ressourcenplanung und -steuerung. Zu den Funktionsbereichen von ERP-Systemen zählen:
- Kapital
- Vertrieb & Marketing
- Beschaffung
- Bedarfsermittlung
- Logistik und Lagerung
- Produktion
- Materialwirtschaft
- Personalwesen
- Finanz- und Rechnungswesen
- Controlling
Lesetipp: In diesem Beitrag erfährst du mehr zum Thema ERP-Integration!
ERP-Systeme entwickelten sich durch die zunehmende Komplexität in Betrieben und dem Zusammenspiel aus vielen, verschiedenen integrierten Systemen. ERP-Systeme sorgen dafür, dass alle Bereiche an einem Ort zentralisiert werden und Informationsflüsse optimiert werden können.
Lesetipp: Lager dein Fulfillment aus, um dein Business zu skalieren. Im großen Fulfillment-Anbieter-Check bekommst du alle Informationen.
Lade dir hier die Übersicht aller Warenwirtschaftssysteme herunter und vergleiche alle Features, die dir zur Verfügung stehen:
2. Warum sollte man als Händler:in ein Warenwirtschafts- oder ERP-System nutzen?
Die Verwendung von Warenwirtschaftssystemen ist längst nicht mehr nur den großen Betrieben vorbehalten, vielmehr haben sie sich in Unternehmen im B2B- sowie B2C-Handel jeder Größe etabliert. Mittlerweile gibt es nicht nur mehr einzig und alleine All-in-One-Warenwirtschaftsysteme. Händler und Händlerinnen von heute können auf ihre Bedürfnisse für die jeweiligen Unternehmensbereiche bzw. Abläufe speziell zugeschnittene Software-Lösungen, wie für die Auftragsabwicklung der Endkundenbestellungen, einsetzen. Dies ist, so Dirk Haschke, VP & General Manager, E-Commerce Solutions bei Descartes Systems, dank Saas-Technologie, offenen System-Architekturen und erprobten Schnittstellen, mittlerweile besonders einfach möglich:
„Online-Händler:innen bzw. Direct-to-Consumer-Brands müssen sehr häufig kurzfristiges, extremes (bis zu Verzehnfachung des durchschnittlichen Versandvolumens!) Wachstum stemmen. Gleichzeitig steht das perfekte Kundeneinkaufserlebnis an oberster Stelle. Um diese Versprechen erfüllen zu können, sollten Händler:innen Software-Systeme einsetzen, die einen reibungslosen Ablauf ihrer internen Arbeitsabläufe garantieren.“
Warenwirtschaftssysteme sind kurz gesagt Zeitsparer, Kostenschoner und Aufwandsminimierer. Sie erleichtern zahlreiche Arbeitsschritte, die ansonsten manuell umgesetzt werden müssten und arbeiten exakter, schneller und umfangreicher, als das durch (Wo)Manpower realisierbar wäre.
Dein Lager bereitet dir Probleme? In diesem Beitrag zeigen wir dir, was es mit einem Lagerverwaltungssystem auf sich hat und wie du ein solches nutzt!
Benjamin Bruno, Geschäftsführer der microtech GmbH, fasst es wie folgt zusammen: „Ein ERP-System bietet Unternehmen die Möglichkeit, all seine Prozesse hochvernetzt zu betrachten - über alle Verkaufskanäle und Abteilungen hinweg. Damit profitieren gerade Unternehmen mit vielen Daten und umfangreichen Prozessen vom Einsatz einer ERP-Lösung.“
"Vor allem, wenn nicht nur ein Verkaufskanal zum Einsatz kommt, wird die Nutzung einer WaWi zum Knackpunkt", so Mario Alka, CEO bei tricoma: „Durch ein Multichannel-System ist die Verwaltung aller Verkaufskanäle über ein zentrales System um ein Vielfaches einfacher und schneller“.
Lesetipp: Warum Omnichannel der nächste Schritt für dein Business ist und wie du es mit Shopify umsetzt.
Betrachtet man einige Beispiele, wird diese Aufwandsverkürzung deutlich. Durch eine Shopify-Warenwirtschaft können z.B.
- Rechnungen mit wenigen Klicks erstellt werden,
- Steuerung des Warenflusses in Echtzeit vom System kontrolliert werden,
- Entscheidungen für Nachbestellungen schneller getroffen werden,
- Entscheidungen für die Verkaufsförderung bestimmter Produkte schneller gefällt werden.
Dabei sorgt das ERP-System laut Fin Glowick, CRO bei WISO MeinBüro, „für eine nahtlose Übergabe und automatische Weiterverarbeitung der Bestellungen für die Buchhaltung sowie den Steuerberater bzw. die Steuerberaterin. Dies spart Arbeitsaufwand und minimiert Fehler.“
Ertan Özdil, CEO von weclapp sieht in der Zentralisierung den größten Vorteil: „Mithilfe eines modernen ERP-Systems können Händler:innen alle wichtigen Unternehmensprozesse optimieren und automatisieren. Die Konsolidierung aller relevanten Daten an einem zentralen Ort sorgt zusätzlich für mehr Transparenz und Überblick“. Aber auch folgende Vorteile sprechen für die Einführung eines Warenwirtschaftssystems:
Die Vorteile auf einen Blick:
- Bessere Kommunikation einzelner Unternehmensbereiche
- Lagerbestände jederzeit im Blick
- Unterstützung im Einkauf
- Vertriebskanäle werden synchronisiert
- Versandabwicklung funktioniert automatisiert
- Vereinfachung von Verkaufsprozessen
- Einsparung von Kosten, Zeit und Aufwand
- Schnellere Versandzeiten und reduzierte Versandfehler führen zu mehr glücklichen Kund:innen
- Geringer Personaleinsatz im Lager und damit Erhöhung des Gewinns
- Bessere Lagerplatzausnutzung und damit weniger Lagerkosten
- Geringerer Personaleinsatz bei Retouren und schnellere Abarbeitung
Glückliche Kund:innen und optimierte Abläufe stehen auch bei Frank Oddey, Geschäftsführer von DreamRobot an oberster Stelle: „Eine WaWi hilft, Fehler zu vermeiden und stets den Überblick zu behalten. Die gefürchteten Überverkäufe werden vermieden, z.B. durch einen portalübergreifenden Mengenabgleich. Auch kann man mit einer WaWi den hohen Ansprüchen moderner Marktplätze gerecht werden, was schnelle Lieferzeiten und späte Cut-Offs betrifft. So wird höchste Kundenzufriedenheit garantiert“.
Was durch die Nutzung von Warenwirtschafts- oder ERP-Systemen bleibt, ist mehr Zeit für die Skalierung, die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und frische, einschlagende Ideen. Das bestätigt auch Benedikt Sauter, CEO von xentral: „WaWi- bzw. ERP-Systeme denken für dich mit, synchronisieren alle Vertriebskanäle, automatisieren die Versandabwicklung und vernetzen alle Businessbereiche. So hast du neben einem allumfassenden Überblick auch mehr Zeit für dein Business Wachstum, smarte Ideen und neue Geschäftsfelder“.
Lesetipp: Erfahre, wie du das 3PL Modell für deine Logistik nutzen kannst.
3. Welches Warenwirtschaftssystem passt zu meinem Shopify-Store?
Vielleicht haben wir dich an dieser Stelle schon vom Einsatz eines derartigen Systems überzeugt. Jetzt beginnt allerdings erst die Recherchearbeit für dich, denn du musst evaluieren, welche Warenwirtschaft zu dir passt und deine Anforderungen erfüllen kann. Um dich an dieser Stelle nicht mit stundenlanger Anbietersuche allein zu lassen, haben wir die 14 größten WaWi-Anbieter:innen beleuchtet und möchten dir diese kurz vorstellen, bevor du in unserer umfangreichen Vergleichstabelle erfährst, was jeder einzelne mit sich bringt.
xentral ist eine cloudbasierte OpenSource-ERP-Software, die sämtliche Geschäftsdaten und -prozesse an einem Ort zusammenführt - von E-Commerce, Lagerlogistik, Produktion, Fulfillment bis zur Buchhaltung. Übersichtlicher und flexibler: Mit ihrer intuitiven Benutzeroberfläche, über 1.000 Funktionen und Schnittstellen zu allen namhaften Tech Tools, lassen sich individuelle Abläufe Schritt-für-Schritt digitalisieren und automatisieren. Davon profitieren Entscheider:innen kleiner Start-ups bis etablierte Firmen aller Branchen, die nach smarten Tech-Lösungen für ein effizientes Daily Business suchen.
plentymarkets ist ein E-Commerce ERP-System der plentysystems AG aus Kassel, das Warenwirtschaft mit Multi-Channel-Vertrieb verbindet. Dank umfangreicher Funktionen und Schnittstellen lässt sich mit der cloudbasierten Software der gesamte Online- und Offline-Handel voll automatisiert umsetzen. Verwalten Sie Ihr E-Commerce-Business mit großer Leichtigkeit und vertreiben Sie Ihre Produkte effizient auf über 50 Online-Vertriebskanälen. Mittlerweile nutzen täglich über 50.000 User plentymarkets, darunter auch Shopify-Shops wie z.B. mokebo.
Zur Erfolgsstory von Shape Republic und der Anbindung von Drittsystemen an Shopify gelangst du hier.
Die 2007 gegründete Actindo AG gehört mit ihrem ERP-System zu den deutschen Cloud-Pionieren und bietet mit seiner Digital Operations Platform die erste und einzige vollständig ineinandergreifende Lösung, um wertvolle Kundenbeziehungen aufzubauen und gleichzeitig wichtige Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Als leistungsfähige Komplettlösung für den Digital Commerce vereint sie bestehende Systemwelten und Touchpoints. Kund:innen profitieren so von einer integrierten zukunftsweisenden Unified Commerce-Umgebung für effiziente und skalierbare Wertschöpfung. Das Unternehmen hat über 2.600 Kund:innen im deutschsprachigen Raum, darunter auch den Shopify Store von iFixit.
Billbee aus Detmold bietet eine umfangreiche, leicht zu bedienende Auftragsabwicklung, Artikelverwaltung und Automatisierungslösung für Verkäufer:innen, die Produkte über einen oder mehrere (Online)-Kanäle verkaufen. Dabei können alle relevanten Prozesse im Handelsumfeld durch Billbee bzw. direkt angebundene und integrierte Partner:innen abgebildet werden. Billbee richtet sich dabei ebenso an kleinere Unternehmen. Zahlreiche Shopify-Shops wie Paperlike, Kerbholz, pandoo, Sternglas oder Kavaj haben die Software im Einsatz.
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Sternglas war übrigens auch schon im Shopify Podcast! Hier hörst du die Erfolgsgeschichte des Hamburger Gründers Dustin Fontaine.
Die cloudbasierte E-Commerce-WaWi von DreamRobot, die bereits seit 2003 auf dem Markt besteht, ist ein Tool für Online-Händler:innen jeder Größe – egal ob Start-up oder bereits etabliertes Unternehmen mit hohen Auftragszahlen. Was einst als Lösung für eBay-Powerseller:innen gedacht war, ist längst im Multichanneling angekommen und sorgt für eine Bestellabwicklung mit direkten Schnittstellen zu verschiedenen Marktplätzen und Shopsystemen. Shopify-Kund:innen wie Teegeschwister haben die Bielefelder Warenwirtschaft im Einsatz.
Lesetipp: Lies hier, warum DreamRobot und Shopify ein perfektes Team für Unternehmen sein kann.
Die 1994 gegründete VARIO Software AG ist Hersteller von ERP-Software für kleine und mittelständische Handels- und Fertigungsunternehmen sowie für Dienstleistungsunternehmen in der gesamten DACH-Region. Das Unternehmen hat den Hauptsitz in Neuwied am Rhein bei Koblenz und greift auf Erfahrungen aus über 10.000 Kundenprojekten in den letzten 25 Jahren zurück, wie z.B. der Shopify-Store für Gewürze von Pfeffersack & Soehne. Das ERP-System von VARIO verbindet den Handel, aber vor allem den E-Commerce mit einem PPS-System, einer Werkstattsoftware, Verleihsoftware oder dem wirklichen Field-Service.
Das E-Commerce WMS pixi ist eine Software zur Auftragsabwicklung, mit der schnell wachsende Online-Händler:innen, Direct-to-Consumer Brands & Fulfillment-Anbieter:innen weltweit ihrer Kundschaft ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis bieten. Mit pixi optimieren E-Commerce Unternehmen alle Lagerlogistik- und Omnichannel Backend-Prozesse, von barcodegestützten Pick- und Pack-Prozessen im Lager, über den Versand der Bestellungen bis hin zum Versandtracking. Optionale ERP-Funktionalitäten, wie Kundenservice, Einkauf, Zahlungsmanagement oder DATEV-Export, runden die Lösung ab. Durch API Web Services und Standardschnittstellen lässt sich pixi flexibel an vorhandene Shopsysteme, ERP-Lösungen und weitere bestehende IT-Systemlandschaften anbinden. pixi ist Teil der Descartes Systems Group. Shopify-Händler:innen wie Snocks oder Twothirds vertrauen auf die Lösungen.
weclapp gehört aktuell zu den am schnellsten wachsenden Cloud-ERP-Systemen in Europa und wurde bereits vier Mal als ERP-System des Jahres ausgezeichnet. Seit 2008 hat sich weclapp das Ziel gesteckt, Unternehmen den Arbeitsalltag durch moderne Software spürbar zu vereinfachen. Egal ob CRM, Warenwirtschaft oder Buchhaltung – mit weclapp können Teams alle wichtigen Geschäftsprozesse intelligent in einer All-in-One-Software steuern. Diese ist auch beim Shopify-Store von Naughty Nuts im Einsatz.
Die All-in-One ERP-Software von tricoma ermöglicht es Ihnen, Ihre Prozesse zu automatisieren, die Warenwirtschaft zu optimieren, Kosten zu sparen und den Unternehmenserfolg auszubauen. Egal ob CRM, WaWi oder Buchhaltung – durch das Baukastenprinzip von tricoma mit über 200 Apps und Modulen bietet das System seinen Kund:innen eine große Flexibilität in der Abbildung aller Geschäftsprozesse. Mit besonderem Fokus auf den E-Commerce-Bereich beinhaltet es sämtliche Funktionen, die Sie zur zielgerichteten Planung, Steuerung und Kontrolle Ihrer Abläufe benötigen. Die tricoma Online-Warenwirtschaft läuft dabei betriebssystemunabhängig im Browser und verfügt über zahlreiche Schnittstellen.
Mit den microtech-Lösungen versetzt das Unternehmen Kund:innen in die Lage, auch komplexe Herausforderungen im Handel in den Bereichen Warenwirtschaft, E-Commerce, Logistik & Versand, Finanzbuchhaltung und Lohnbuchhaltung erfolgreich zu meistern. Dabei helfen 35 Jahre Erfahrung, über 5.000 Kund:innen, 160 Partner:innen und 120 Mitarbeitende.
reybex Cloud ERP stammt aus dem Hause der EDIT Systems GmbH und ist eine ERP-Komplettlösung für KMU, die in den Bereichen E-Commerce, Großhandel, Einzelhandel oder Dienstleistung tätig sind. Die ERP-Software kann für jegliche Branchen eingesetzt werden und bietet zahlreiche Funktionen zur Optimierung diverser Unternehmensprozesse, sowie verschiedene Schnittstellen zu Webshops, Marktplätzen, Zahlungs- und Versanddienstleistern. Zu seinen Kund:innen zählt das Unternehmen bspw. den Schweizer Onlineshop Snushus.
Lesetipp: Du willst deine eigene GmbH gründen? Wir verraten dir, worauf du dabei achten solltest.
intellicon ist spezialisiert auf Schnittstellen zur Sage 100 Software. Hierzu zählen Shop-Integrationen, Markplatzanbindungen und B2B Kommunikationslösungen, wie sie bspw. bei Crumpler oder Lemke Berlin zum Einsatz kommen. Abgerundet wird das Angebot durch ein Versandmodul, mehrere Paymentanbindungen und ein Beratungsangebot mit dem Ziel, Unternehmen durch Optimierung und Automatisierung ihrer Abläufe zu mehr Wachstum und Gewinn zu verhelfen.
M&P Business Solutions (Microsoft Dynamics NAV/BC):
M&P Business Solutions versorgt mittelständische Unternehmen mit integrierter Unternehmenssoftware. Mit ihren Softwarelösungen für ERP, CRM und ECM auf Basis von Microsoft Dynamics NAV/BC schaffen sie Struktur in den Prozessen und Transparenz in der Organisation, passgenau für die Anforderungen der jeweiligen Branche. Damit wird der Grundstein gelegt für Wachstum, Effizienz, Qualität und Erfolg von Commerce-Unternehmen. Kund:innen wie Backner konnten durch das Leistungsangebot von M&P Kosten einsparen, Prozesse optimieren und sich auf ihr eigentliches Geschäft konzentrieren.
Lesetipp: In diesem Beitrag erfährst du, worauf du in puncto Dropshipping Steuern achten musst.
4. Warenwirtschaftssysteme im Vergleich
Damit dir der Überblick über alle 14 Anbieter:innen leichter fällt, haben wir verschiedene Bereiche beleuchtet und tabellarisch für dich aufbereitet. Die Vergleichstabelle der einzelnen, hier vorgestellten Warenwirtschafts- und ERP-Systeme kannst du einfach kostenlos herunterladen. Sie gibt Aufschluss darüber, welchen Funktionsumfang jedes einzelne Tool mit sich bringt, welche Schnittstellen zu anderen Systemen bestehen, wie die Shopify-Warenwirtschaft integriert werden kann, welche Kosten bei der Nutzung auf dich zukommen und welche Skalierungsmöglichkeiten es gibt.
Lade dir hier die Übersicht aller Warenwirtschaftssysteme herunter und vergleiche alle Features, die dir zur Verfügung stehen:
5. Kosten von Warenwirtschafts- und ERP-Systemen
Die in der Tabelle angegebenen Kosten sind Richtwerte, die je nach Anbieter:in variieren können. Die Kosten sind abhängig von der Nutzerzahl, dem Funktionsumfang, der Betriebsgröße, der Abrechnungsperiode, der Vertragslaufzeit oder den Transaktionen (Bestellvorgänge) pro Monat. Einige Anbieter:innen berechnen zudem einen bestimmten Wert pro Bestellung mit Kosten-Airbag, sodass die Kosten nicht ins Unendliche steigen.
Lesetipp: Wie du Social Commerce für dich nutzen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Des Weiteren kann man bei vielen der vorgestellten Anbieter:innen zwischen dem Kauf der Software, einem Kauf-Leasing oder einer monatlichen Miete auswählen. Einige wenige Warenwirtschaftssysteme sind zudem kostenfrei nutzbar, verfügen aber über kostenpflichtige Zusatzmodule.
Lesetipp: In diesem Blogbeitrag tauchen wir tief in Thema Onlineshop-Baukasten ein und präsentieren 5 Shopsysteme im Vergleich.
6. Gibt es besondere Fallstricke, auf die Händler:innen bei der Wahl eines WaWi-/ERP-Systems achten sollten?
Damit die Wahl für ein ERP-System nicht zur Falle wird, gibt es vor der Entscheidung einige Dinge zu beachten. „Viele Unternehmen nutzen nicht das volle Potenzial ihres WaWi- bzw. ERP-Systems aus -schätzungsweise nicht einmal 60 %. Deshalb sollte ein klares Augenmerk auf guten Service gelegt werden“, so Hendrik Schneider, Prokurist bei VARIO. Wenn es um die Auswahl des richtigen Warenwirtschaftssystems geht, ist es wichtig, dass sich Online-Händler:innen vor der Anschaffung einige essenzielle Fragen stellen. So zum Beispiel:
- Wo sehe ich mein Unternehmen in zehn Jahren?
- Welche Arbeiten möchte ich noch selbst erledigen, welche sollen automatisiert erfolgen?
- Ist die WaWi auf Prozesse im E-Commerce ausgelegt?
- Kann ich wiederkehrende Arbeitsabläufe digitalisieren und automatisieren?
- Kann ich Versand-Peaks ohne Performance-Einbußen abwickeln?
- Kann ich sicherstellen, dass ich immer die richtige Ware versende und Barcodes unterstützt werden?
- Kann ich Retouren-Prozesse effizient, ohne manuelle (Wo)Manpower abbilden?
- Wie einfach und schnell kann ich neue Mitarbeiter:innen einlernen?
- Hilft mir die WaWi dabei, Kund:innen an mich zu binden, damit sie zu Wiederkäufer:innen werden?
- Kann die Warenwirtschaft flexibel mit meinem Unternehmen und meinen Prozessen wachsen und problemlos durch Add-ons, zusätzliche Tools und Eigenentwicklungen erweitert werden?
- Besitzt das System ein ausgereiftes Supportmodell?
- Ist das Warenwirtschaftssystem am Markt etabliert und somit tendenziell zukunftssicherer?
Am wichtigsten ist es für Händler:innen laut Selcuk Acar, Geschäftsführer und Gründer von reybex Cloud ERP, „sich bewusst zu machen, welche Anforderungen das System abdecken soll. Hierfür eignet sich die Anfertigung eines Lastenheftes. Nur durch die genaue Betrachtung der Ist- und Soll-Situation im Unternehmen können Probleme erkannt und Ziele für die ERP-Einführung definiert werden."
Welche Funktionen besonders wichtig sind, hängt dabei immer von den eigenen Verkaufskanälen und Absichten ab. Hier bietet es sich an, verschiedene Systeme vorab zu testen, denn ein Wechsel im laufenden Betrieb kann sich als schwierig entpuppen. Das sieht auch Renée Kreijkes, Marketing Lead bei Billbee so: „Generell empfehlen wir den Händlern und Händlerinnen immer, sich mehrere Systeme anzusehen und auszuprobieren. Jeder hat andere Präferenzen und jedes System hat seine Vor- und Nachteile oder einen anderen Fokus. Entsprechend den individuellen Anforderungen muss dann geschaut werden, welche Lösung den größten Mehrwert bringt.“
Lesetipp: Wie Shopify-Händler:innen leicht Partner:innen in ihrer Nähe finden können, haben wir hier beschrieben.
Dass es aber nicht ausschließlich auf den Funktionsumfang ankommt, gibt René Weise, Senior Business Developer bei M&P, zu bedenken: „Es geht in erster Linie nicht um Funktionen, sondern um Prozesse. Die Prozesse beschreiben alle Arbeitsabläufe im Unternehmen, damit das Unternehmensziel erreicht wird. Der Kauf einer Software allein löst nicht die Probleme. Sollten hier keine eigenen Ressourcen zur Prozessaufnahme zur Verfügung stehen, ist externe Unterstützung empfehlenswert. Ob es ein klassischer Unternehmensberater bzw. eine Unternehmensberaterin wird oder die Beratung durch ERP-Anbieter:innen hängt von der Kompetenz und Ihrem Vertrauen ab. Sie sollten auf Standards im ERP-System setzen. Für individuelle Anpassungen gilt: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
7. Welche Trends im Bereich WaWi-/ERP-System könnten zukünftig auf Händler:innen zukommen?
Je komplexer die Prozesse im Unternehmen und je mehr Verkaufskanäle dazu kommen, desto sinnvoller ist es, ein ERP- oder Warenwirtschaftssystem zu nutzen und eine gezielte, personalisierte Automatisierung einzuführen. Die Systeme werden sich jederzeit weiterentwickeln. Boris Krstic, Vorstand der Actindo AG dazu: „Der Trend geht hin zu einem Unified Commerce mit gezielter und personalisierter Ansprache über alle Vertriebskanäle hinweg. Die Umsetzung ist bei mittelständischen Unternehmen durch die Vielzahl an unterschiedlichen Bestandssystemen häufig jedoch schwierig. Damit diese Strategie sauber funktionieren kann, ist es sinnvoll einen zentralen Datenhub zu etablieren anstatt viele fehleranfälligere Punkt-zu-Punkt-Verbindungen“.
Tendenziell werden ERP-Systeme stärker an Bedeutung gewinnen, weil sie im Kontrast zu starren Softwarelösungen stehen und die Agilität in einem skalierbaren Unternehmen unterstützen. „Diese ERP-Systeme werden immer besser integriert werden, da die Margen durch Vergleichbarkeit und Marktplätze unter Druck geraten und Effizienz das A und O sein wird. Dabei entscheiden Automatisierung und Integration über zukünftigen Erfolg oder Misserfolg“ so Ralf Armbrüster, Geschäftsführer der intellicon.
Geht es um Trends, stehen immer mehr folgende Themen im Fokus, wie Bernhard Weiß, Vorstand der plentysystems AG, erläutert: „Zukünftig wird die Abwicklung komplexer Geschäftsprozesse über ein hohes Maß an Automatisierung immer wichtiger. Zudem werden sowohl Datenschutz als auch steuerliche Themen weiter in den Fokus rücken. Themen wie BI und KI werden die Branche noch eine ganze Zeit lang beschäftigen, wenn es darum geht, zahlengetriebene Entscheidungen zu treffen."
Lesetipp: Diese E-Commerce Trends bleiben zukünftig wichtig.
Fazit
Unternehmen, die zukunftsfähig sein wollen und ihre Zeit und Energie nicht in die Administration etlicher Prozesse und Systeme stecken möchten, sollten sich jetzt mit der Nutzung von Warenwirtschaftssystemen auseinandersetzen. Unsere Vergleichstabelle hilft dir dabei, die richtige Wahl für dein Unternehmen zu treffen!
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Häufig gestellte Fragen zur Warenwirtschaftssystemen
Was ist ein Warenwirtschaftssystem und woraus besteht es?
Ein Warenwirtschaftssystem, abgekürzt auch WaWi, ist eine Unternehmenssoftware, um Warenströme im Geschäftsprozess abbilden zu können. Vor allem für Unternehmen mit zahlreicher Warenbewegung sind derartige Software daher interessant. In einer WaWi werden vor allem Information zur Beschaffung, dem Verkauf, der Logistik und Lagerung, der Bedarfsermittlung und Produktion abgebildet.
Was gibt es für Warenwirtschaftssysteme?
In unserem kostenlosen Vergleich der Warenwirtschaftssysteme stellen wir 14 Anbieter:innen gegenüber, darunter: Xentral, plentymarkets, Actindo, Billbee, DreamRobot, Vario, Descartes pixi, weclapp, tricoma, microtech, reybex Cloud ERP, WISO MeinBüro Web, intellicon, M&P Business Solutions (Microsoft Dynamics NAV/BC).
Was ist der Unterschied zwischen Warenwirtschaftssystem und ERP?
Warenwirtschaft und ERP werden oft synonym verwendet, unterscheiden sich jedoch in einigen betrieblichen Punkten. Während ein Warenwirtschaftssystem vor allem den Warenfluss im Geschäftsprozess abbildet, setzt eine ERP- (also Enterprise Resource Planning) Software alle Ressourcen ganzheitlich ein. Sie ist die Erweiterung des Warenwirtschaftssystems. Funktionsbereiche wie Vertrieb und Marketing, Personalwesen, Finanz- und Rechnungswesen oder Controlling werden neben den klassischen WaWi-Funktionen (Einkauf, Verkauf, Produktion, Logistik etc.) ebenfalls abgebildet.
Welche Bereiche zählen zur Warenwirtschaft?
Eine Warenwirtschaft fokussiert sich auf die Bereiche Beschaffung, Bedarfsermittlung, Verkauf und Warenausgang, Logistik, Lagerung, Transport und Teile der Produktion wie Entsorgung oder Recycling.
Hat Shopify eine Warenwirtschaft?
Kundenverwaltung und Warenwirtschaft sind bereits ein fester Bestandteil des Shopify-Stores. Gerade für große Händler oder Händlerinnen mit komplexen Geschäftsprozessen, einer Vielzahl an Produkten und zahlreichen Warenein- und Ausgängen lohnt es sich jedoch, ein zusätzliches Warenwirtschaftssystem zu integrieren, um Kosten und Zeitaufwand zu sparen. Wir stellen die relevantesten WaWi- und ERP-Anbieter:innen vor!